#Menschen
Jan 31, 2023
Koordinator wird Karnevalsprinz
„Wir arbeiten mit vielen Fremdfirmen und damit mit verschiedensten Unternehmenskulturen zusammen. Da ist Menschenkenntnis gefragt - zusammen mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen.“ Im Schnitt koordiniert er zeitgleich fünf bis sieben Fremdfirmen, die auf den Baustellen tätig sind - unter anderem Reinigungsdienste und Sicherheitsposten, Gerüstbauer und Schlosser. Max kennt die Betriebe in Wesseling wie seine Westentasche: Ab 2006 hat er erst Industriemechaniker gelernt, ab 2011 dann auf der Abendschule Maschinenbautechniker draufgesattelt. So hat Max einige Stationen durchlaufen - zuerst Handwerker, später Auftragsplaner, bis zum Sommer 2022 Betriebstechniker.
Aufträge schreiben, Rechnungen prüfen, an Videokonferenzen teilnehmen: Zwei Tage pro Woche arbeitet Max vom Homeoffice aus. Eine Option, die der zweifache Familienvater zu schätzen weiß: Zwischen seinem Wohnort Pulheim und Wesseling liegen mehr als 35 Kilometer. Trotzdem macht es ihm die größte Freude, im Betrieb zu sein. Insbesondere eine Herausforderung zählt er zu seinen Highlights: Stillstände, in denen die Anlagen heruntergefahren werden, um die Apparate zu überprüfen, zu reinigen und gegebenenfalls zu reparieren. Jeden Stillstand fristgerecht hinzubekommen, gehört zu den schwierigsten Tätigkeiten. Aber genau das möchte Max nicht missen: „Probleme lösen, mit Leuten zu tun haben - das liegt mir.“
Vor Kurzem hat sich Max einen Kindheitstraum erfüllt: „Eimol Prinz zo sin!“ Einmal Karnevalsprinz zu sein. Zwei seiner Freunde haben die Rollen von Bauer und Jungfrau übernommen. Gemeinsam mit Max bilden sie das Dreigestirn ihres Karnevalsvereins Blau-Weiß Sinnersdorf. 80 bis 120 Veranstaltungen absolvieren sie in dieser Karnevalssaison: Sie besuchen Kindergärten, Schulen und Altenheime, außerdem zahlreiche Sitzungen. „Herrensitzung, Mädchensitzung, Kindersitzung - wir sind von Freitagabend bis Sonntagabend unterwegs“, sagt Max. Dort tritt er als Prinz Max I. vor 400 bis 600 Jecken auf. Lampenfieber hatte er nur bei seinem ersten Abend: Bei der sogenannten Proklamation im vergangenen November, als er die Insignien seines Vorgängers übernommen hat: eine Klatsche, die ein Karnevalsprinz traditionell anstelle eines Zepters trägt. „Ein unbeschreiblicher Moment.“ Seine Arbeitskollegen unterstützen ihn: Sie sind fast alle zur Proklamation nach Sinnersdorf gefahren. Ein weiterer Höhepunkt: der Rosenmontagszug, in dem auch seine Frau, seine Tochter und sein Sohn mitgehen.