Wesselinger Teamplayerin mit handwerklichem Geschick

Hinter sechs Bildschirmen verfolgt sie, ob alles exakt nach Vorgabe läuft. Alle zwei Stunden macht Vanessa Kontrollrundgänge und sammelt Proben für das Schichtlabor. Informationen auf den Rundgängen werden mit einem Tablet erfasst. „Damit können wir auch mit Fotos dokumentieren, was uns aufgefallen ist und so Handwerkern zeigen, was zu tun ist.“

Eine Kollegin, die die Dinge positiv sieht und gute Laune ausstrahlt - so ist Vanessa bekannt. Die Schichtarbeit schweißt das Team zusammen: „Meine Kollegen sind tolle Menschen - wir sind für einander da.“ In ihrer Schicht ist sie die einzige Frau, im Betrieb aber sind sie zu sechst. Ob es beruflich um Fragen zur Anlage oder privat um Hilfe beim Umzug geht: Sie alle versuchen, einander zu unterstützen. „Wir haben den Kranführerschein zu viert gemacht - und den Erfolg danach mit einem Essen gefeiert“, erzählt Vanessa. Ihr ist es wichtig zu zeigen, dass sie genauso hart arbeiten kann wie die männlichen Kollegen. „Hier arbeiten alle im Betrieb zusammen und teilen ihr Wissen und Erfahrungen“.

Jede neue Schicht beginnt mit einer mündlichen Übergabe an die Folgeschicht: „Gab es besondere Vorkommnisse?“ Zum Beispiel, wenn eine Pumpe gewechselt oder ein Behälter befüllt werden musste. Bei Reparaturen begleitet sie Handwerker als Sicherheitsposten in die Anlage. Unterwegs zu sein, nicht immer am Schreibtisch - das hat Vanessa gereizt. Deshalb hatte sie sich nach eine Lehre als Kauffrau auch entschieden, 2016 nochmal von vorne anzufangen und Chemikantin zu werden. Die zweite Ausbildung hat sich gelohnt: „Hier gefällt es mir tausendmal besser.“ Selbst wenn sie eine Weile auf Freizeit verzichten musste - insbesondere während ihrer Weiterbildung zur Industriemeisterin, eine Voraussetzung dafür, eines Tages Teamleiterin werden zu können. Doch seit dem erfolgreichen Abschluss hat Vanessa endlich wieder etwas mehr Zeit für ihren Freundeskreis.