NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zu Besuch bei Röhm in Wesseling
- Chemieindustrie kommt eine Schlüsselrolle auf dem Weg der grünen Transformation zu
- Ministerin Neubaur: „Damit Unternehmen in die Transformation investieren, braucht es klare Rahmenbedingungen und deutliche Standortvorteile“
- Röhm verfolgt ehrgeizige Klimaagenda und will den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 deutlich reduzieren
- Stromversorgung am Standort Wesseling bereits auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt
Die grüne Transformation ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch wie kann Klimaneutralität konkret erreicht werden? Welche Rahmenbedingungen benötigen mittelständische Industrieunternehmen in Deutschland, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten? Diese Themen standen im Mittelpunkt eines Besuches von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie in Nordrhein-Westfalen (NRW), am Standort von Röhm in Wesseling. Röhm gehört mit 3.500 Mitarbeitenden und weltweit 13 Produktionsstandorten zu den führenden Herstellern im Methacrylat-Geschäft. Röhm ist mit seinem Standort in Wesseling in den Chemiepark Wesseling integriert.
Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Ausstoß von Kohlendioxid deutlich zu reduzieren. Bis 2050 will Röhm weltweit klimaneutral produzieren. „Als global tätiges Unternehmen wollen wir in unseren Märkten profitabel wachsen und gleichzeitig Verantwortung übernehmen für eine lebenswerte Zukunft der kommenden Generationen“, sagt Hans-Peter Hauck, COO von Röhm.
In Wesseling produziert Röhm unter anderem Methylmethacrylat (MMA) und weitere Methacrylat-Monomere. Die Herstellung der Produkte ist energieintensiv. Den Prozess der Dekarbonisierung geht Röhm auf mehrere Ebenen an: dem Einsatz von nachhaltigen Rohstoffen, der Umstellung auf erneuerbare Energien, der Prüfung von Carbon Capture-Optionen sowie der Einführung von Recyclingskonzepten. „Zusammen mit unseren Partnern, Kunden und Lieferanten wollen wir Lösungen etablieren, die wirtschaftlich, effizient und umweltfreundlich zugleich sind“, so Hauck. „Damit dies gelingt, benötigen wir auch die geeigneten politischen Rahmenbedingungen.“ Auf dem klimafreundlichen Weg ist Röhm in Wesseling bereits einen großen Schritt weitergekommen: Seit 2024 ist die gesamte Stromversorgung am Standort auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt.
„Die Zukunft der deutschen Industrie entscheidet sich in Nordrhein-Westfalen“, sagt Mona Neubaur. „Das gilt auch und ganz besonders für die Chemieindustrie. Ihr kommt eine Schlüsselrolle bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu. Damit Unternehmen in die Transformation investieren, braucht es klare Rahmenbedingungen und deutliche Standortvorteile. Wir setzen uns auch weiterhin auf Bundesebene für eine planbare Strompreisreduzierung für die energieintensive Industrie ein. Mit einer Stärkung des Recyclingpfads, dem Ausbau erneuerbarer Energien, sowie dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft arbeiten wir intensiv daran, Investitionsentscheidungen in klimafreundliche Prozesse zu erleichtern. Ich freue mich, dass das Unternehmen Röhm sich hier am Standort für die Zukunft aufstellt und Teil der erfolgreichen Transformation unserer Wirtschaft sein möchte.“
Das Treffen mit der Ministerin fand im Perlpolymerisationsbetrieb von Röhm statt. In der Produktionsanlage werden sogenannte Lackperlen produziert, die nach einem weiteren Verarbeitungsschritt u. a. für die Herstellung von Fahrbahnmarkierungen und Feuerschutzlacken eingesetzt werden. Ende des vergangenen Jahres hat Röhm in zwei neue Reaktoren investiert mit dem Ziel, die Produktion weiter auszubauen. „Als Unternehmen mit Produktionsstätten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen bekennen wir uns zum Standort Deutschland“, sagt Hauck. Im Hinblick auf internationale Wettbewerbsfähigkeit geraten Unternehmen in Deutschland jedoch immer stärker unter Druck. „Damit die grüne Transformation gelingen kann, müssen schon heute die richtigen Weichen gestellt werden – zum Beispiel durch die wettbewerbsfähige Versorgung mit nachhaltigen Rohstoffen, den Ausbau erneuerbarer Energien und stabile Energiepreise,“ so Hauck weiter.

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