Alles eine Frage der Erfahrung

„Ohne Disziplin gibt es keinen reibungslosen Ablauf“, sagt er. „In der Logistik geht es um Pünktlichkeit. Ich muss jede Aufgabe mit Präzision erfüllen.“ Sein direkter Vorgesetzter schätzt aber noch eine andere Eigenschaft an Krishna: seine Eigeninitiative - zum Beispiel Ende vergangenen Jahres, als ein neuer Prozess für die Lieferkette etabliert wurde. „Seither können wir die Kundennachfrage besser prognostizieren.“ Von der Planung über den Transport bis zur Versicherung: Krishnas Aufgaben sind vielfältig. Ohne sein Team geht es nicht. Besonders eng arbeitet Krishna mit zwei Personen zusammen: „Ich koordiniere meine Aufgaben mit den beiden Kollegen, die für Verkauf und Kundenbeziehungen zuständig sind.“

Geboren und aufgewachsen ist Krishna in der Millionenmetropole Mumbai, wo er auch sein Bachelorstudium - Management mit Schwerpunkt auf Finanz- und Rechnungswesen - absolviert hat. In Mumbai wohnt er mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder. Yoga, Fitnessstudio, Fußball: Sport hat einen hohen Stellenwert in Krishnas Leben. Abends macht er allerdings gerne mit seiner Mutter eine Spritztour in seinem neuen Auto, einem Tata, den er vor einem halben Jahr erworben hat. Damit ist Krishna ein typischer Vertreter seiner Generation, wie er erzählt: „Die Verkaufszahlen der Automobilbranche sind in Indien in den vergangenen Jahren stark gestiegen. VW, Skoda oder eben Tata Motors, der größte hiesige Autohersteller: Die Automobilindustrie ist gewachsen - und mit ihr das Geschäft von Röhm. Schließlich werden unsere PLEXIGLAS® Formmassen unter anderem für Rückleuchten gebraucht.“ Umso wichtiger, dass er die ausreichenden Lagerbestände sicherstellt.

Als er mit 21 Jahren bei Röhm anfing, fehlte es Krishna zunächst an Selbstvertrauen. „Ich hatte mit vielen Menschen zu tun, die doppelt so alt waren wie ich.“ Oft schrieb er daher lieber eine E-Mail, als zum Hörer zu greifen. Diese Scheu hat er nun abgeschüttelt. „Es ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Erfahrung, eine Frage des Wissens“, sagt er. Und dieses Wissen vergrößert er jeden Tag - zuletzt mit einem Master of Business Administration. Die Abschlussprüfung hat er gerade abgelegt. Es bedeutet ihm viel, dass Geschäftsführer Michael Pack ihm kürzlich Mut zugesprochen hat - er wurde ihm zu einer virtuellen Kaffeepause zugelost. „Wir haben eine halbe Stunde miteinander geredet. Über das Geschäft in Indien, über Fußball - und darüber, was er mir für die Zukunft empfiehlt. Sein Ratschlag: nicht schüchtern sein. Ganz gleich, ob etwas gut oder schlecht läuft: Ich soll mit meinen Einschätzungen nicht hinterm Berg halten.“ Ein Rat, den Krishna beherzigen will. „Ich zögere nicht mehr, Kollegen aus aller Welt anzurufen.“