#Menschen
Feb 07, 2022
Eine Win-win-Situation
Wieder und wieder fielen am Standort Worms Pumpenmotoren aus. Wieder und wieder musste daher ein Servicetechniker anreisen, um die Motoren zu reparieren - oder aber gleich zu ersetzen. Ein Mitarbeiter hatte die rettende Idee: Die Kugellager der Motoren ließen sich innerhalb von einer Viertelstunde austauschen. Mit einem Werkzeug, das 270 Euro kostete. „Ein Einfall, der nicht nur schnell ein Problem behebt, sondern auch einen großen Nutzen hat“, sagt Stephan. Gemeinsam mit Gerlinde und Martina ist er zuständig fürs Ideenmanagement. Im vergangenen Jahr sind beim Team zahlreiche Ideen von Einzelnen oder Gruppen eingegangen. Der Erstjahresnutzen beträgt insgesamt rund 1,1 Mio Euro. Es ist aber nicht die Ersparnis allein, die zählt. „Genauso wertvoll sind Ideen, die die Arbeitssicherheit erhöhen oder Alltagsprozesse erleichtern“, so der Ideenmanager.
„Mit ihren Ideen trägt die Belegschaft zum Geschäftserfolg bei“, sagt er. „Und profitiert selbst.“ Ein Anteil des Erstjahresnutzen können Ideengeberinnen und Ideengeber für Ideen mit großem Nutzen erhalten. „Eine Win-win-Situation.“ Einfallsreichtum, Unternehmergeist, Verantwortungsbewusstsein: Im Ideenmanagement kommen alle CORE-Werte zum Tragen. „Besonders wichtig ist die offene Kommunikation“, sagt Stephan. Denn ohne offene Kommunikation trauen sich nicht alle Kreativen, Vorschläge zu machen. Derzeit sind es vor allem Mitarbeitende aus der Produktion, die Ideen einreichen: 80 Prozent stammen von dort. „HR, IT, Einkauf - auch in der Administration liegt noch gewaltiges Potential, das wir heben können.“
Das Team selbst geht mit gutem Beispiel voran: Bislang existieren historisch gewachsen mehrere Ideenmanagement-Systeme nebeneinander. Im kommenden Jahr sollen sie vereinheitlicht werden. Kleinere Veränderungen haben bereits jetzt Einzug gehalten. Seit Ende Oktober erläutern Videoclips, wie Interessierte ihre Ideen mit Einreichergruppen online einstellen können. Die Wurzeln des Ideenmanagements liegen im betrieblichen Vorschlagwesens, das es dieses Jahr schon seit 150 Jahren gibt - zumindest im deutschsprachigen Raum. Andernorts ist das Konzept weniger verbreitet. In Asien verleiht Röhm deshalb den sogenannten Recognition Award, der 2022 auch in Nordamerika eingeführt werden soll. Diese Auszeichnung honoriert nicht nur gute Ideen, sondern z. B. auch Projekte, die herausragend gelaufen sind.