#Innovationen
Okt 31, 2022
Unser Beitrag für die schönen Künste
Oliver betreut knapp zehn Restauratorinnen und Restauratoren, Künstlerinnen und Künstler. Diese Kontakte hat er geerbt, als er die Stelle im Jahr 2010 übernommen hat, wie er erzählt. Die Kunstwelt schätzt die Produkteigenschaften von DEGALAN®: „ Es wird genutzt, weil es farbecht ist“, sagt er. „Anders als bei anderen Lackbindemitteln kommt es nicht zu Verfärbungen wie zu einem Gelbstich. Außerdem lässt es sich in milden Lösungsmitteln gut lösen. Es greift die bestehenden Farbschichten nicht an, die ja erhalten bleiben sollen.“ Genau darauf legen Olivers Kontakte Wert. Einige von ihnen arbeiten freischaffend, einige für bekannte Institutionen. Anfragen kommen etwa vom Archäologischen Museum in Frankfurt oder sogar der Eremitage in St. Petersburg. Olivers ungewöhnlichste Kundin aber sitzt in Vörstetten, einer Gemeinde in Baden-Württemberg unweit von Freiburg: „Gundula Tutt ist eine absolute Ausnahme.“ Die promovierte Restauratorin hat sich nämlich auf historische Fahrzeuge spezialisiert.
150 bis 200 Stück. So viele Oldtimer hat Gundula Tutt im Lauf ihrer Karriere bereits betreut und bearbeitet. Ihren Beruf hat sie in der Denkmalpflege gelernt - an Altären zum Beispiel. Durch die Anfrage eines Bekannten aber ist sie, wie sie selbst erzählt, vor 18 Jahren „auf Abwege geraten“. Seither hat sie sich unter den Sammlern historischer Fahrzeuge einen Namen gemacht. Sie behandelt Schäden an Armaturenbrettern, Lederpolstern, Zierkonsolen. Und vor allem an historischen Karosserielackierungen. Oft geht es darum, sich ablösende Farbschichten zu stabilisieren - und zwar so, dass sie auch 100 Stundenkilometer aushalten können. Die Methode ist nicht anders als bei Gemälden, das Material aber muss abgewandelt werden. Denn ein Gemälde hat keine Motorhaube, die sich erhitzt. „Da kommt DEGALAN® P 627 L ins Spiel“, so Tutt. In ihrer Zeit in der Denkmalpflege hatte sie schon andere Bindemittel des Unternehmens kennengelernt. Nun aber brauchte sie ein Produkt, das die gleiche Löslichkeit und Alterungsstabilität besaß. Und noch dazu eine höhere Glasübergangstemperatur. Im Lieferprogramm von Röhm wurde Tutt fündig: Seit rund zwölf Jahren verwendet sie DEGALAN®.
Ihr kniffligster Fall liegt bereits mehr als ein Jahrzehnt zurück. Eines der bekanntesten Automobilmuseum der Welt, die Cité de l’Automobile im Elsass, hatte unrestaurierte Oldtimer verliehen. Beim Rücktransport kam es zu einem Kälteeinbruch: winterliche Temperaturen von minus 15 Grad zerstörten die Originallackierung aus den zwanziger Jahren. „Es war ein Schock“, so Tutt. „Die Lackierung sah aus, als hätten sich Eisschollen übereinander geschoben.“ Trotzdem gelang es ihr, die Lackierung zu stabilisieren. Ihre Methode: Sie injizierte das verdünnte DEGALAN® mit einer Spritze unter den gefährdeten Lack, den sie anschließend mit einem Heizspachtel wieder andrückte. Der Lack hält bis heute: Die Oldtimer sind weiterhin im Museum zu sehen und können auch gefahren werden. „Ohne die Produkte von Röhm - und Oliver - käme meine Arbeit nicht zustande.“
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